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Vergessene Revolution
Vergessene Revolution
Der Oktober 1917 ist das Schlüsselereignis der russischen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Diese Revolution, die man jetzt oft als „Umsturz“ diskreditiert, wird heute vielfach als antipatriotisch verunglimpft. Und gerade hierauf wird dann die antikommunistische und antisowjetische Propaganda aufgebaut. Jel’cin und Putin gelten in dieser Propaganda als unumstrittene Patrioten. Lenin, Stalin und die Bolschewiki aber sind Feinde Russlands. Was aber war die Oktoberrevolution in Wirklichkeit? Ein Umsturz der Bolschewiki, die alle hinters Licht geführt haben? Warum aber ist dieser „Umsturz“ dann gelungen, wenn sie sich auf nichts stützen konnten? Die Oktoberrevolution und die neue Ordnung haben das (abhängige) systemgebundene Modell, durch das Russland in das kapitalistische Weltsystem einbezogen wurde, abgeschafft und haben ein prinzipiell anderes, gegen dieses System gerichtetes Modell vorgeschlagen, das in der Lage war, die Souveränität Russlands und dessen Status als Großmacht zu erhalten.
Die Oktoberrevolution und das, was ihr Ende des 19. – Anfang des 20. Jahrhunderts in Russland vorausging (die Oligarchie der Selbstherrschaft, die Orientierung der Wirtschaft auf Rohstoffe, die finanzielle Abhängigkeit vom ausländischen Kapital, das Wüten der antirussischen Kräfte innerhalb des Landes, die wirtschaftliche Polarisierung usw.), bieten jenen, die heute die Macht ausüben, genügend Stoff zum Nachdenken. Dies ist auch Gegenstand der Überlegungen der Experten im Studio der Sendung „Točka zrenija“ [Der Standpunkt]: des Publizisten Sergej Kara-Murza, der Kulturwissenschaftlicherin Ljudmila Bulavka, des Ökonomen Aleksandr Buzgalin und des Verfassers des Buches „Tajny revoljucii v Rossii“ [Die Geheimnisse der Revolution in Russland] Aleksandr Černjak. Leiter der Sendung ist Dmitrij Agranovskij.
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